Nachölen von Schneidebrettern
Es liegt nahe, dass die Hygiene vor der möglichen Optik steht. Früher wurden die hölzernen Schneidebretter einfach mit Seifen- oder Sodalauge abgeschrubbt. Dabei bleicht das Holz aus.
Mit einer Ölimprägnierung kann man die Holzfaser so sättigen, dass keine anderen Stoffe mehr einziehen. Mit einer Ölimprägnierung kann man verhindert, dass Schmutz oder färbende Substanzen tief in das Holz eindringen. Wenn die Oberfläche durch die Messerklinge verletzt wird, sind selbst die aufgebrochenen Fasern noch durch das tief eingedrungene Öl geschützt. Eine Reinigung mit einer milden Seifenlauge reicht dann völlig aus.
Die meisten, in der Küche verwendeten Öle (Olivenöl, Sonnenblumenöl, Rapsöl) trocknen nicht oder nur sehr zögerlich. Die Oberfläche wird klebrig und kann ranzig riechen. Leinöl und Nussöl trocknen aus und ermöglichen dadurch einen besseren Schutz. Die Trocknungszeit ist hier jedoch sehr lang – bis zu mehreren Wochen.
Für ein schnelles Auffrischen sind diese aushärtendenden Öle durchaus geeignet. Sie waschen sich bei einer kurzfristigen, weiteren Nutzung des Schneidebrettes jedoch schnell wieder aus.
Für eine Grundrenovierung eines Schneidebrettes sollte idealerweise ein Hartöl oder Hartwachsöl Verwendung finden. Diese Öle sind von vielen Herstellern (Livos, Osmo, Saicos, PNZ, ...) in jedem Baumarkt erhältlich. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass das Produkt nach DIN EN 71.3 („für Kinderspielzeug geeignet“) zertifiziert ist. Dieses Hartöl bzw. Hartwachsöl zieht tief in die Faser ein und trocknet bedeutend schneller als reine Pflanzenöle. Es entsteht eine feste Oberfläche, die je nach Holzart bis zu 5mm tief ist.
Zum schnellen Auffrischen des Schneidebrettes reinigen Sie es und lassen es gut trocknen. Tragen Sie dann mit einem Lappen (Küchenrolle) etwas Pflanzen- oder Hartwachsöl auf das Brett auf und lassen es etwas einziehen – ggf. nochmals nachölen. Nicht eingezogenes Öl sollte mit einem neuen Tuch abgewischt werden.
Für eine Grundrenovierung reinigen Sie zunächst das Brett. Nach der Trocknung schleifen Sie es ab. Beginnen sie mit Korn 80 oder 100, danach 120 und 180. Ein Exzenter- oder Bandschleifer erleichtert die Arbeit. Feuchten Sie das Schneidebrett leicht an und lassen Sie es trocknen. Die Oberfläche wird dabei wieder etwas rau. Schleifen Sie nun noch einmal leicht mit Korn 240 über. Eventuell können Sie das Brett jetzt noch einmal anfeuchten und nach vollständiger Trocknung mit Korn 320 überschleifen.
Nun tragen Sie das Hartöl/Hartwachsöl satt auf, lassen etwas einziehen und wischen den Überstand mit einem sauberen Tuch ab. Nach der Trocknung des Öles (i.d.R 24 Std.) sollten Sie noch einen weiteren Auftrag vornehmen. Bitte beachten Sie auch die Anwendungshinweise das jeweiligen Herstellers!
Vor der nächsten Verwendung des Schneidebrettes sollte das Öl ca. 1 Woche gut durchhärten.
Wichtiger Hinweis!
Leinöl und besondes die genannten Hartöle und Hartwachsöle können in Verbindung mit Baumwolle oder Zellulose o.ä. in seltenen Fällen zur Selbstentzündung führen - Es sind schon einige Tischlereien dadurch abgebrannt!
Wenn Sie einen Pinsel benutzen, stecken Sie ihn sofort nach dem Gebrauch in eine Spülmittellösung und waschen Sie Ihn aus! Wenn Sie lieber einen Lappen oder ein Küchentuch benutzen wollen, werfen Sie den Lappen/Küchentuch auf keinen Fall einfach in den Mülleimer! Am besten entweder gleich verbrennen oder mit Spülmittellösung nass machen. Man kann einen Lappen auch in ein Schraubglas geben, gut verschließen, am besten im Freien lagern (Balkon, Garten) und später wieder benutzen.